Die Personalarbeit von heute
Die letzten Jahre waren eine echte Herausforderung für uns alle – und besonders für die HR. „Umgang mit der Unsicherheit“ – so beschreiben Personalverantwortliche ihre Situation am häufigsten. 94 Prozent der befragten Personalleiter klagen über zu viel Arbeit und Stress. Trotzdem geben 57 Prozent an, dass sie sehr gern im HR-Management arbeiten. Besonders motivieren HR-Experten sichtbare Erfolge und die Gestaltung neuer Arbeitsweisen.
Die Befragten sind sich einig, dass sich die Rolle der HR in den letzten fünf Jahren massiv verändert hat. Und rund ein Drittel der Personalchefs sowie 40 Prozent des Managements sehen vorerst kein Ende bei diesen drastischen Veränderungen.
Ideal ist, wenn Personaler diese Veränderungen als Chance wahrnehmen und mitgestalten. Die Befragten sind sich einig: Personalarbeit muss moderner werden und weniger verwaltungsintensiv sein, damit mehr Zeit für strategische Ziele und eine beratende Funktion bleibt – auch wenn die Realität manchmal noch anders aussieht.
Personalleiter müssen noch einiges tun, um Unternehmen von der Leistungsfähigkeit der modernen People-Funktion zu überzeugen. Denn 63 Prozent der befragten Geschäftsführer sehen die Rolle der HR immer noch als Verwaltungsfunktion. Und viele Entscheidungsträger erwarten gar nicht, dass Personaler eine führende Rolle in Schlüsselbereichen – wie der Personalplanung oder der Pflege der Unternehmenskultur – übernehmen.
Durchwegs optimistischer Blick in die Zukunft
91 Prozent der Personalleiter rechnen mit positiven Entwicklungen im HR-Bereich. Trotzdem beschäftigen 66 Prozent der befragten Personalverantwortlichen noch ungelöste Fragen zur Zukunft des Personalwesens.
Ein gutes Arbeitsklima ist wichtiger denn je. Denn in einer dynamischen Arbeitswelt sind Aspekte wie Mitarbeitererfahrungen und -zufriedenheit zentral – nicht nur für HR, sondern für den gesamten Unternehmenserfolg.
Personalleiter sehen sich dank ihrer Erfahrung in Zukunft bestens als geschäftliche Entscheidungsträger geeignet – und heutige Geschäftsführer stimmen dem zu.
Allerdings gibt es Unterschiede bei den Top-Prioritäten. Für Geschäftsführer steht das finanzielle Wachstum an erster Stelle, bei Personalleitern dagegen nur auf Platz 8. Einig sind sich beide Gruppen, dass das Talentmanagement auch 2024 einen wichtigen Stellenwert hat.
Chancen nutzen und Herausforderungen bewältigen
Die finanzielle Gesundheit von Unternehmen könnte heute nicht wichtiger sein. 93 Prozent der befragten Personalleiter und Geschäftsführer machen sich wegen der unsicheren Wirtschaftslage auf einige Herausforderungen im HR-Bereich in den nächsten Jahren gefasst.
Besonders kritisch sehen die Befragten die nähere Zukunft. Für 92 Prozent der Personalleiter wird ein erfolgreiches HR-Management im Jahr 2024 vor allem durch eines gefährdet – ihre enorme Arbeitsbelastung. Begrenzte Budgets, fehlende Ressourcen und ungeeignete Qualifikationen im eigenen Team sind weitere Punkte, mit denen Personalverantwortliche umgehen müssen.
Was braucht es für eine erfolgreiche HR-Zukunft? Zwei Dinge stehen dabei ganz oben auf der Prioritätenliste der Personaler: bessere Skills bei HR-Mitarbeitern und mehr Investitionen in Spezialisten.
Personaler sollten eng mit der Geschäftsführung zusammenarbeiten und zeigen, dass sie für die Zukunft planen.
Technologien zum Optimieren der operativen Arbeit sind gefragt, damit mehr Zeit für strategische Aufgaben bleibt. 83 Prozent der befragten Personalchefs beklagen, dass sie nicht die richtige Technologie haben. Und nur 55 Prozent der Unternehmen verwendet überhaupt Personalanalysen und HR-Lösungen in der Cloud.
Fazit
Offensichtlich haben Personalleiter heutzutage mit einigen inneren Widersprüchen zu kämpfen: Man sieht interessante Chancen für das künftige HR-Management (91 %), macht sich aber gleichzeitig Sorgen, was noch alles auf einen zukommt (66 %). Zwar lieben Personalleiter ihre Arbeit (57 %), überlegen aber zugleich, die HR zu verlassen (59 %). Außerdem ist man überzeugt, alles für die Geschäftsführung mitzubringen (91 %), aber nur für 13 Prozent der Personalverantwortlichen hat das finanzielle Wachstum oberste Priorität. Dazu kommt, dass die Befragten die Veränderungen in der Branche als immer schneller und agiler wahrnehmen (86 %), aber 63 Prozent der Geschäftsführer die HR immer noch als Verwaltungsfunktion sehen.
Letztlich geht die Entscheidung für eine Karriere in der HR oft auf den Wunsch zurück, etwas zu bewegen und zu gestalten. Die Gefahr ist jedoch, dass zu viel Stress und eine hohe Arbeitsbelastung ein sinnvolles HR-Management überhaupt nicht zulassen. Um so wichtiger ist es, Personaler von Routineaufgaben zu entlasten, damit mehr Zeit und Energie bleibt, für das was wirklich zählt: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.