Moderne und innovative Personalstrategien zur Mitarbeiterbindung

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert die Arbeitswelt und stellt Unternehmen vor die Entscheidung, die Zukunft aktiv mitzugestalten oder klein beizugeben. Das gilt ganz besonders für Personalverantwortliche. KI bietet viele Möglichkeiten HR-Prozesse zu optimieren und Mitarbeitende ans Unternehmen zu binden.

Eine hochleistungsfähige Belegschaft motivieren

Der Mangel an Talenten wird für immer mehr Unternehmen zum kritischen Erfolgsfaktor. Laut der Studie HR Realities 2022  nennen 95% der befragten HR-Manager die Verfügbarkeit von Qualifikationen als die größte Herausforderung für ihr Unternehmen. Als Schlüssel für den zukünftigen Erfolg wird dabei die Employee Experience angesehen.

Von einer herausragenden Employee Experience profieren beide Seiten – sowohl Mitarbeitende als auch Arbeitgeber. Mitarbeitende fühlen sich wertgeschätzt, respektiert, gefördert und erfüllt. Arbeitgeber profitieren von einer höheren Attraktivität als Arbeitgebermarke, einer geringeren Fluktuationsrate, einer besseren Kundenorientierung und einem höheren Unternehmenserfolg.

4 Möglichkeiten für eine bessere Employee Experience mithilfe von KI


1. Neue Mitarbeitende optimal onboarden

Das Onboarding-Erlebnis ist die erste Station im Unternehmen und entscheidend für die Bindung und Motivation von neuen Mitarbeitenden. Denn rund 18% der Bewerbenden haben schon einmal während der ersten 100 Tage einen neuen Job gekündigt, weitere 17% standen kurz davor, so ein Ergebnis der Softgarden-Umfrage “Onboarding Reloaded 2022”.

KI unterstützt und begleitet neue Mitarbeitende mit personalisierten Onboarding-Prozessen. „Wer ist mein direkter Vorgesetzter?“ „Wo kann ich das Compliance Training absolvieren?“ Virtuelle Assistenten beantworten diese und ähnliche Fragen rasch und stellen alle wichtigen Informationen, wie z.B. Schulungsmaterialien und Teamvorstellungen zur Verfügung. So können sich neue Mitarbeitende schnell und stressfrei ins Unternehmen einfinden. Nicht zu vernachlässigen bleibt jedoch der persönliche Kontakt innerhalb des Teams.

2. Learning & Development fördern

Ein wesentlicher Faktor für Mitarbeiterbindung ist die Personalentwicklung, da sie die Karrierechancen, die Zufriedenheit und die Loyalität der Mitarbeitenden beeinflusst. Eine Studie von Cornerstone OnDemand ergab, dass 73% der Beschäftigten mehr über die Karrieremöglichkeiten innerhalb ihres Unternehmens wissen möchten. Die Aussicht, innerhalb des Unternehmens verschiedene berufliche Optionen auszuprobieren, würde für mehr als die Hälfte dazu beitragen, dass sie im Job bleiben, und 47% wären glücklicher mit ihrer Arbeit.

„Welche Weiterbildungsmöglichkeiten habe ich innerhalb meines Unternehmens?“ „Wie kann ich meine Karriereziele erreichen?“ Mithilfe von KI können Lernangebote für Mitarbeitende individuell und anregend gestaltet werden. KI hilft dabei, die Kompetenzdefizite eines Mitarbeitendens zu erkennen und geeignete Entwicklungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Abhängig von den Fähigkeiten und Bedürfnissen werden maßgeschneiderte Lernpläne erstellt, angepasstes Feedback gegeben und Lernfortschritte gemessen. Das ermöglicht den Mitarbeitenden, ihre Talente zu entwickeln, ihre Qualifikationen zu verbessern und ihre beruflichen Ziele zu erreichen.

3. Eine gesunde Feedback-Kultur schaffen

Kontinuierliches Feedback macht die Zusammenarbeit effizienter und erhöht die Performance, die persönliche Entwicklung wird gefördert und die Mitarbeiterzufriedenheit positiv beeinflusst. Das ist die Theorie, aber in der Praxis gibt es hier noch viel Verbesserungspotenzial. KI kann dazu beitragen, eine gesunde Feedback-Kultur zu etablieren, die auf Vertrauen, Transparenz und Wertschätzung beruht.

„Welche Teams haben im letzten Quartal die größten Leistungssprünge gemacht?“ „Was sind die wichtigsten Themen aus der letzten Mitarbeiterumfrage und wie stehen sie in Zusammenhang mit der Zufriedenheit im Job?“ KI hilft bei der Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen. Mit KI-basierten Umfrage-Tools analysieren Personaler regelmäßig das Feedback, die Meinungen und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. So verstehen sie die Bedürfnisse und Anliegen ihrer Belegschaft besser und können gezielte Maßnahmen ergreifen. KI kann auch helfen, Vorlagen für Mitarbeitergespräche und Leistungsbeurteilungen zu generieren, Vorschläge für Verbesserungen zu machen und Feedbackgespräche zu unterstützen. Aber eines sollte klar sein, KI kann das persönliche Feedback niemals ersetzen.

4. Mitarbeitende mit den richtigen Tools und Ressourcen unterstützen

Mitarbeitende können nur dann erfolgreich sein, wenn sie dazu in die Lage versetzt werden. Wenn sie stattdessen ständig mit mangelhaften Tools oder fehlenden Ressourcen zu kämpfen haben, sind sie frustriert und unzufrieden und sehen sich mit höherer Wahrscheinlichkeit nach einem neuen Job um.

„Überprüfe meine Gehaltsabrechnung.“ „Warum steigen mein Umsatz und mein Cashflow in diesem Monat?“ KI kann große Datenmengen binnen kürzester Zeit analysieren und entlastet die Beschäftigten bei zeitaufwändigen, repetitiven oder fehleranfälligen Routineaufgaben. Das gibt ihnen mehr Raum für Kreatives und Strategisches und motiviert die Mitarbeitenden, sich neuen Herausforderungen zu stellen und ihre Fähigkeiten zu erweitern. Auch die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Teammitgliedern wird durch KI erleichtert. Virtuelle Plattformen und Tools vernetzen Mitarbeitenden über geografische und kulturelle Grenzen hinweg und fördern den Austausch von Wissen und Erfahrungen.

Balance zwischen technologischen und menschlichen Faktoren

KI eröffnet neue Wege, um die traditionellen HR-Prozesse zu verändern. Sie ermöglicht HR-Profis, klügere Entscheidungen zu treffen, bessere Erfahrungen zu schaffen und Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden. Gleichzeitig hilft sie den Mitarbeitenden, ihre Kompetenzen, ihr Wissen und ihre Leistung zu steigern. Die Balance zwischen Automatisierung und menschlicher Beteiligung ist und bleibt jedoch wesentlich. KI wird immer als Werkzeug zur Unterstützung und Bereicherung menschlicher Expertise genutzt, anstatt diese vollständig zu ersetzen.

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