Vorteile für Mitarbeitende …
Ein langsamer Übergang in die Pension – das ist die Idee der Altersteilzeit und die Gründe, warum sich jemand dafür entscheidet, sind vielfältig: Manch ältere Menschen fühlen sich nicht mehr so belastbar und brauchen längere Ruhepausen; gleichzeitig haben sie viel Erfahrung, die sie gerne noch im Beruf einbringen wollen, denn es ist ja ein gutes Gefühl, weiterhin gebraucht zu werden. Auch aus psychologischer Sicht ist es für viele Menschen einfacher, sich schrittweise auf den neuen Lebensabschnitt des Ruhestandes einstellen zu können, als wenn dies abrupt erfolgt. Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter berechtigt ist, Altersteilzeit in Anspruch zu nehmen, ist diese Möglichkeit vorteilhafter als die „normale“ Teilzeit, denn die Gehaltseinbußen sind geringer und es gibt keine negativen Auswirkungen auf die Pensionshöhe
… und Arbeitgeber
Auch aus Sicht der Unternehmen spricht einiges für Altersteilzeit: Sie können ältere Arbeitskräfte länger beschäftigen; damit wird der Fachkräftemangel gemildert, weil diese (wenn auch reduziert) weiterhin mit ihrem Wissen zur Verfügung stehen. So haben Firmen die Möglichkeit, gut geplant und fließend eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger einzuarbeiten. Die Zufriedenheit älterer Arbeitnehmender hat Auswirkung auf deren Leistung und auf die Stimmung im Team bzw. im Unternehmen. Außerdem profitieren Arbeitgeber von Fördermöglichkeiten durch das Arbeitsmarktservice (AMS), denn dieses übernimmt einen Teil des Gehalts.
Eckdaten der Altersteilzeit-Regelung
- Die Arbeitszeit kann zwischen 40 und 60 Prozent reduziert werden und dies für eine Zeitspanne von maximal 5 Jahren.
- Die Hälfte des dadurch ausfallenden Gehalts wird als Lohnausgleich gezahlt. Beispiel: Verringert ein Monteur seine Arbeitszeit um 40 Prozent, bekommt er also weiterhin 80 Prozent seines bisherigen Einkommens ausbezahlt.
- Auf die Höhe von Abfertigung und Pension hat Altersteilzeit keine Auswirkungen (im Gegensatz zu einer „normalen“ Teilzeitbeschäftigung). Denn die Beiträge zur Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung werden vom Dienstgeber in der bisherigen Höhe weiterbezahlt.
Wie kann Arbeit reduziert werden
Altersteilzeit kann in zwei Varianten in Anspruch genommen werden:
- Kontinuierlich: Beide Seiten vereinbaren für einen bestimmten Zeitraum bis zum Pensionsantritt eine bestimmte Reduktion der Arbeitszeit.
Dieses Modell ist einfach zu verwalten. - Geblockt: Auf die für einen bestimmten Zeitraum festgelegte Arbeitsphase, wo wie gewohnt weitergearbeitet wird, folgt die festgelegte Freizeitphase, wo nicht gearbeitet wird.
Bei diesem Modell können sich Komplikationen bei Verrechnung von Überstunden oder Urlaub ergeben; außerdem muss der Arbeitgeber in der Freizeitphase eine Ersatzarbeitskraft einstellen.Weiters beträgt die AMS-Förderung nur
01.01.2024: 42,5 %
01.01.2025: 35.0 %
01.01.2026: 27,5 %
01.01.2027: 20,0 %
01.01.2028: 10,0 %
01.01.2029: 0 %
Voraussetzungen
- Der Arbeitgeber muss einer Altersteilzeit zustimmen. Er beantragt diese dann auch.
- Die Vereinbarung zwischen beiden Seiten muss schriftlich erfolgen.
- Frühester Zeitpunkt für den Antritt ist 5 Jahre vor Beginn der Regelpension. Für Männer ist das mit 60 Jahren. Für Frauen bringen die kommenden Jahre eine Altersstaffelung, abhängig von der sukzessiven Anhebung des Regelpensionsalters mit Geburtstermin ab 1.1.1964.
- Beschäftigte müssen in den letzten 25 Jahren mindestens 15 Jahre arbeitslosenversicherungspflichtig beschäftigt gewesen sein.
- Im letzten Jahr vor Beginn der Altersteilzeit darf das bisherige Beschäftigungsausmaß höchstens 40 Prozent unter der gesetzlichen bzw. kollektivvertraglichen Arbeitszeit liegen.
Weiterführende Informationen bieten
das AMS inkl. Rechenbeispiele und Antragsformular,
das oesterreich.gv-Portal inkl. Altersteilzeit-Rechner und FAQ.